Bezeichnung: Ziegensittich
Wissenschaftlich: Cyanoramphus novaezelandiae
Herkunft: Neuseeland, Nord-, Süd- und Stewardinsel, Auckinseln und einige vorgelagerte Inseln.
Lebensraum: Wälder,Waldränder, Busch- und Grasland, auf kleineren Inseln auch Küstengebiete.
Ordnung: Psittaciformes (papageienartige)
Familie: Psittacedae (Papageien)
Unterfamilie: Plattschweifsittiche
Gattung: Edel- und Laufsittiche
Art: Ziegensittich
Sozial: Paarweise oder in kleineren Gruppen
Geschlechtsmerkmale: Männchen: grün, Brust und Bauch etwas heller, Vorderkopf, Stirn und Fleck hinter dem Auge sowie beiderseits des Bürzels rot, Außenfahnen der Schwingen und Schwanzfedern blau, Schnabel blaugrau, Iris orange, Beine grau.

Weibchen: wie Männchen, etwas kleiner.

Jungvögel: weniger und blasseres Rot, Schnabel hornfarben, Iris dunkel, Schwanzfedern grün.

Größe: Länge ca. 27-40 cm
Gewicht: ca. 60 g
Nahrung: Das Hauptfutter des Ziegesittichs besteht aus einer guten Mischung Großsittichfutter, das aus einer kleinen Menge Sonnenblumenkerne, sowie verschiedene Sorten Hirse (hauptsächlich rote Kolbenhirse). Ebenso gerne nehmen sie Keimfutter und ständig frisches Obst und Gemüse (siehe Futter & Pflanzen). Besonders gerne werden auch die Beeren der Eberesche (Vogelbeeren) getrocknet und frisch genommen. Es sollten auch gelegentlich frische Zweige mit Blüten, Fruchtansatz oder reifen Früchten von Obstbäumen oder Weiden auch mit "Kätzchen" und Blättern zum Benagen angeboten werden.
Haltung:

Ziegensittiche unterscheiden sich in vielen Aspekten von anderen Sitticharten (außer den mit ihnen verwandten und sehr ähnlichen Springsittichen).
Haltung in Voliere oder Außenvoliere (Mindestmaße: 2x1x2 m LxBxH) mit frostfreiem Schutzraum.

Für die Käfighaltung sind sie völlig ungeeignet, da sie lebhafter sind als die meisten anderen Sitticharten, fast hyperaktiv. Sie laufen viel auf dem Boden herum und klettern mit großer Geschwindigkeit und ohne Schnabelhilfe längere Strecken am Gitter rauf- und runter. Sie benötigen viele Klettermöglichkeiten (Leitern, Seile, entsprechendes Spielzeug, Vogelbaum, ...) und bei Zimmerhaltung viel Freiflug! Sie sind sehr gute und schnelle Flieger. Es ist möglich sie in einem sehr großen (!) Käfig zu halten, wenn sie den ganzen Tag über Freiflug haben. Ein halber Tag Freiflug reicht schon nicht mehr aus!

Futternäpfe sollten auch auf dem Boden stehen. Sie scharren gerne auf dem Boden oder in den Futternäpfen herum wenn sie nach Nahrung suchen. Daher sind flache Tonschalen auf dem Boden am besten geeignet. Häufig wird das Futter aus normalen Futterautomaten und flacheren Schalen, die in am Volierengitter hängen herausgescharrt und die Körner auf dem Boden aufgenommen. Dieses instinktive Verhalten sollte nicht unterbunden werden. Bei der Haltung mit anderen Sittichen haben sich die Tonschalen auf dem Boden und Edelstahlnäpfe am Gitter bewährt. Kleingeschnittenes Obst, Gemüse, Beeren oder Kolbenhirse greifen sie häufig mit dem Fuß, um dann zu fressen. Sie greifen durchaus auch mit einem Fuß durch das Volierengitter, um an Nahrung zu kommen.

Da sie einen wesentlich schnelleren Stoffwechsel als die meisten anderen Sittiche haben, müssen sie häufiger Nahrung aufnehmen. Darauf sollte geachtet werden.

Ziegensittiche sind neugierig und werden häufig schnell zutraulich. Sie baden sehr gerne, deshalb sollte stets eine flache Schale mit frischem Wasser zur Verfügung stehen. Sie nagen wenig, wenn ihnen frische Zweige zum Nagen zur Verfügung stehen. Ihre Stimme ist angenehm, sie reicht vom leisen über lauteres meckern bis zu mehrsilbigen piepsenden und zwitschernden Tönen. Sie sind für die Wohnungshaltung geeignet, wenn das Zimmer groß genug ist und sie fast den ganzen Tag draußen verbringen können und man mit dem Dreck (größere, flüssigere Kothaufen als z.B. Wellensittiche) und dem Beknabbern von Gegenständen, Büchern, klarkommt. Bücherregale sollten möglichst nicht in Reichweite von Ziegensittichen stehen. Das Zimmer sollte besonders vogelsicher sein, da Ziegensittiche sehr neugierig sind und alles genau erkunden. Sie schlüpfen auch in enge Lücken und sind häufig recht versteckt, daher sollte man vor dem Verlassen und dem Betreten des Zimmers darauf achten, wo sie sich aufhalten. Spielzeug wie Kartons oder Korkrinde werden gerne angenommen, auch um darin zu schlafen.

Im Vergleich zu vielen anderen Sitticharten zeigen sie häufig wenig körperliche Zuneigung (Kraulen, Füttern etc.). Daraus sollte dennoch nicht der Eindruck entstehen, Ziegensittiche auch als Einzeltiere halten zu können!! Auch sie sind Schwarmvögel und halten sich stets in der Nähe des Partners auf, mit dem sie in ihrer Umgebung viel unternehmen. Deshalb ist die Anschaffung eines Paares am besten, da sie sich alleine schnell einsam fühlen.

Außerhalb der Brutzeit können sie mit anderen Sitticharten, besonders mit Nymphen- und Wellensittichen, zusammengehalten werden. Es gibt allerdings auch dominante Ziegensittiche, die sich mit anderen Sittichen nicht vertragen, daher sollte die Vergesellschaftung besonders am Anfang gut beobachtet werden. Es müssen genügend Platz und ggf. Trennungsmöglichkeiten vorhanden sein. Während der Brutzeit sollten ebenfalls Trennungsmöglichkeiten vorhanden sein.

Ziegensittiche sind für Anfänger in der Sittichhaltung und -zucht geeignet.

Lebenserwartung: ca. 10-15 Jahre